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Ultimate 64

Nach langer, langer Zeit hat mich der Baselwahn nun doch wieder gepackt und ich konnte mich dazu überwinden (ja, es hat schon einiges an Lust und Willen gekostet) ein neues Projekt zu beginnen.

Die Idee daraus entstand ganz einfach daher, weil ich ein geeignetes Gehäuse für das Ultimate 64 gesucht habe. Ein Standard C64 Gehäuse dafür zu nehmen empfand ich einfach zu "stillos" und da ich es gerne kompakt und platzsparend habe, musste auch was Kleineres her.

Anfangs war die Überlegung dies aus Acrylglas anfertigen zu lassen. Das würde mir einerseits die aufwändige, schweißtreibende Umsetzung und andererseits den enormen Zeitaufwand ersparen.

Dazu hatte ich bereits ein fertiges 3D-Modell angefertigt und auch die Pläne für die Zuschnitte waren erstellt:

Allerdings konnte ich mich mit dem Brotkastendesign dann doch irgendwie nicht so recht anfreunden. Das Ganze wirkte für mich recht klobig und da ich nicht unbedingt der größte Fan von komplett transparenten Gehäusen bin, auch etwas lieblos.
Also kam ich nicht darüber hinweg anders kreativ zu werden und ein Gehäuse zu entwerfen das ich bereits in einem anderen Projekt, aus meiner Sicht wunderbar, umsetzen konnte. Die Rede ist hier vom Commodore 64 DarkMssiah.
Dabei hatte ich mir das Ziel gesetzt so wenig Aufwand wie möglich dafür zu betreiben. Und da ich bereits Erfahrung mit diesem Konzept hatte wusste ich schon wie ich es angehen musste.

Zuerst mussten natürlich wieder Pläne gemacht werden. Ein weiteres 3D-Modell, um festzustellen wie die Platine am optimalsten im Gehäuse untergebracht werden könnte:

Ich wollte von Anfang an so kompakt wie möglich bauen, damit kein Platz verschwendet wird. Dabei waren auch einige entscheidende Dinge einzuplanen:

  • Zum ersten wollte ich unbedingt eine LED-Bar verbauen. (Seit den letzten Firmware-Versionen ist es nämlich möglich die Soundausgabe des SID optisch sichtbar zu machen. Dazu wird eine LED-Kette an die User Port-Steckerleiste angeschlossen. Die einzelnen SID-Kanäle werden dann beim Abspielen eines Musikstückes in unterschiedlichen Farben sichtbar gemacht.)
    Der idealste Platz dafür erschien mir an der Oberseite der Gehäuse Abdeckung. (Beim Commodore 64 DarkMssiah hatte ich dort zwei Röhren verbaut.) Hier ist genügen Platz eine geeignete Befestigung dafür anzufertigen. Ich musste mir nur überlegen wie die dafür erforderliche Öffnung aufgebaut werden soll.
    Ein durchgehender Schlitz würde die Stabilität des Gehäuses beeinträchtigen. Somit entschied ich mich für zwei getrennte Öffnungen. Diese wurden dann mit zwei dünnen Leisten 3mm Acrylglas ausgefüllt.
    An der Unterseite habe ich zur Befestigung eine Art Schiene zusammengeklebt. In der die LED-Leiste hineingeklebt wird.

  • Ein zweiter wichtiger Punkt für mich war das beleuchtete Logo an der Oberseite. Auch dieses wollte ich von unten beleuchten. Und auch hier wurde dafür eine entsprechende Öffnung ins Gehäuse geschnitten, an der Stelle wo sich auch das originale Commodore 64 Logo befindet, und mit einem Stück 3mm Acrylglas eingefasst. Wie auch bei der LED-Leiste habe ich mir an der Unterseite eine passende Halterung erstellt, in der, Anfangs ein Stück einer LED-Leiste, im Endeffekt jedoch zwei LEDs befestigt werden konnten. (Die kurze LED-Leiste wollte nicht mit der parallel dazu geschalteten Einschaltknopf-Beleuchtung funktionieren.)

  • Ein weiterer wichtiger Punkt für mich war es, den Einschaltknopf an die Vorderseite zu bringen. (Wer fummelt schon gerne an der Seite herum wo in schlimmsten Fall auch noch irgendwelche angeschlossene Hardware z.B. ein Joystick, im Weg ist. Abgesehen davon finde ich ist der schwammige Druck-Taster nicht die optimale Lösung um beim häufigen Betätigen Spaß zu haben.)
    Die erste Überlegung war diesen links an der Seite des Gehäuses anzubringen. Das würde die Situation jedoch nur minimal verbessern. So beschloss ich mich dazu ihn sichtbar oben unter der Tastatur einzuplanen.
    Damit das Ganze auch optisch etwas aufwertend wirkt suchte ich mir einen dieser sogenannten Vandalismusgeschützter Drucktaster von Conrad heraus. Diese gibt es auch in den passenden Abmessungen, damit diese nicht zu groß wirken. Und als schöner Nebeneffekt lassen sich diese auch noch in verschiedenen Farben beleuchten.
    Die Einschaltelektronik musste dazu jedoch etwas umgebaut werden. Diese Taster sind maximal 2-polig. Das Ultimate64-Board verwendet dafür jedoch einen 6-poligen Umschalter, der im geschlossenen Zustand mit GND verbunden und nicht offen sein darf.
    Die einzige Lösung für mich dazu war ein zusätzliches Relais zu nehmen das mit 12V der Dauerspannung des Netzteiles geschalten wird. Ein passendes konnte ich ebenfalls bei Conrad finden (Printrelais).
Die wichtigsten Dinge waren damit geklärt. Der Rest des Gehäuse-Umbaus wurde dann fast 1:1 vom Commodore 64 DarkMssiah übernommen. Dabei wurden 90% der Materialien vom originalen C64 II Gehäuse verwendet. Nicht mehr notwendige Öffnungen mit Powerknete verschlossen, Gehäuseüberschüsse verkürzt und wo anders mit Superkleber verklebt. Für erforderliche Befestigungen wurden wieder Kunststoff Schraubbolzen mit Heißkleber befestigt. Um die beiden Gehäuseteile miteinander zu fixieren wurden zwei Laschen an der linken und rechten Seite mit eingepressten Muttern angeklebt.

Das ganze sah im rohen Zustand dann so aus:

Was auf den ersten Blick nach einer Kleinigkeit aussieht hat mich dennoch an die 3 Wochen an Arbeit gekostet. Wovon ich jedoch nur an den Wochenenden wirklich Zeit hatte daran zu arbeiten.
Es musste viel gefeilt, geschliffen und gespachtelt werden um ein schönes Ergebnis zu erzielen. Immerhin ist es eines der Geräte das dauerhaft auf meinem Arbeitstisch Platz findet.

Ich hatte mich bereits im Vorfeld für eine passende Farbe entschieden mit dem das Gehäuse dann lackiert werden sollte. Irgendwo hatte ich schon mal einen C64 II gesehen der in einem schönen Türkis lackiert wurde. Und auch mir gefiel diese Farbe sehr gut, wodurch auch die originalen C64 II Tasten dazu im Kontrast sehr gut harmonieren.
Gewisse Stellen am Gehäuse wurden weiß belassen, diese werden von der LED-Leiste bzw. der Logo-Beleuchtung von unten durchleuchtet.
Die Sprühlacke die ich dazu verwendet habe waren einmal ein weißer Haftgrund Grundierung Spray ONE Maston weiß 400 ml und die Hauptfarbe Sprühlack ONE Maston satin türkis 400 ml. Ursprünglich wollte ich dem ganze noch einen matten Klarlacküberzug verleihen. Nachdem ich jedoch ein sehr schönes Ergebnis nach der Lackierung erkennen konnte, und der Lack auch eine sehr gute Haltbarkeit aufweist, empfand ich dieses Vorhaben als unnötig und brächte möglicherweise nur Verschlimmbesserungen mit sich.

Nach der Lackierung ließ ich die Gehäuseteile noch 2 Tage durchtrocknen um dann in die Endfertigung überzugehen. Dazu zählte die Beschriftung die ich mir mittels einem DYMO Beschriftungsgerät ausgedruckt habe und die Anfertigung des Typenschildes und Logos.

Nach dem Zusammenbau sieht das fertige Gehäuse nun so aus:

Ich finde das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch wenn es nicht 100% perfekt ist. Die Farbe finde ich cool und auch so finde ich, macht das fertige Gerät im Betrieb einen wunderbaren Eindruck.

Dass sollte es dann allerdings für die Zukunft was größere Umbauten betrifft gewesen sein. (Wobei: Sag niemals nie …)

Zu guter Letzt noch ein kurzes Video wo das Gehäuse mit seiner Funktionalität gezeigt wird.

Viel Spaß: